Montag, 14. August 2017

Terex sichert mit Orth Kluth Mobilkranproduktion in Deutschland

Nach sechsmonatigen Verhandlungen hat sich der US-amerikanische Mobilkranhersteller Terex Cranes Germany GmbH mit PfalzMetall und der IG Metall auf den Abschluss eines Zukunftssicherungstarifvertrages verständigt. Damit wurde der Weg für eine umfassende Restrukturierung der drei Werke in Zweibrücken und Umgebung frei gemacht und der Fortbestand der Mobilkranproduktion für die nächsten Jahre gesichert.

Orth Kluth hat Terex bei der Konzeption und Projektsteuerung federführend beraten und die Tarifverhandlungen sowie die parallel laufenden Interessenausgleichs- und Sozialplanverhandlungen geführt.

Das Verhandlungsergebnis sieht u.a. vor, dass einzelne Produktionsabschnitte nach Osteuropa verlagert, eines der drei Werke geschlossen und die verbleibenden Produktionsabschnitte grundlegend neu strukturiert werden sollen. Mithilfe umfassender Qualifizierungsmaßnahmen können Mitarbeiter unter Erhalt des Know-hows in den verbleibenden Werken in neuen Positionen eingesetzt werden. Hierdurch kann ein noch im Dezember 2016 in Rede stehender Personalabbau von ca. 500 der rund 1.700 Mitarbeiter abgewendet werden. Terex erhält von den Flächentarifverträgen abweichende Flexibilisierungsinstrumente. Dies bildet die Grundlage dafür, in den nächsten vier Jahren 25 Millionen Euro in den Standort Zweibrücken zu investieren und jährlich mindestens 32 weitere Fachkräfte auszubilden. Damit bleibt Terex in der Region auch weiterhin einer der wichtigsten und größten Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe.

Für das Verhandlungsergebnis gilt noch eine Erklärungsfrist bis 15. September 2017. Bis dahin sollen die Interessenausgleichs- und Sozialplanverhandlungen zumindest für einen Großteil der beabsichtigten Maßnahmen abgeschlossen sein.

Bewertung: Der Industriestandort Deutschland bleibt unter dem Einfluss von Niedriglohnländern in Ostseuropa und Übersee unter einem hohen Kostendruck. Outsourcingmaßnahmen und Personalabbau sind oftmals die Folge, was jedoch zu Qualitätsproblemen und ungewollten Abhängigkeiten führen kann. Das vorliegende Modell bietet eine sinnvolle Alternative: Outsourcing bleibt unternehmerische Realität, zugleich können aber Abhängigkeiten reduziert, ein Know-how-Abfluss verhindert und Sozialplanbudgets für notwendige Investitionen genutzt werden.

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